In Fortsetzung der Tradition, Praxiswissen in den Hörsaal zu bringen, hielt unser wissenschaftlicher Referent Dr. Danny Hucke diese Woche eine Gastvorlesung an der Universität Leipzig zum Thema „Softwareentwicklung in Zeiten von KI“. Die Veranstaltung bot Studierenden des Mastermoduls Informatik einen tiefgehenden Einblick in die rasanten Veränderungen, die KI in der Softwarebranche bewirkt.
Jensen Huangs provokante Worte „Everybody in the world is now a programmer“ boten den Auftakt für einen 90-minütigen Überblick über die rasante Evolution von einfachen Coding-Assistenten hin zu fortschrittlichen KI-Agenten sowie einen Ausblick in die Zukunft der Softwareentwicklung. Manche dieser KI-Agenten sind teilweise erst seit einigen Tagen auf dem Markt und haben in dieser kurzen Zeit bereits für sehr viel Aufsehen gesorgt.
Die Agenten können nicht nur Code generieren, sondern auch Problemlösungsstrategien entwickeln und umsetzen. Der Vortrag verdeutlichte, wie diese Technologien die Rolle von Softwareentwickelnden neu definieren: Weg vom reinen Programmieren, hin zu einer stärker konzeptionellen und überwachenden Funktion.
Im Laufe der Vorlesung wurde ersichtlich, wie stark sich die Rolle von Softwareentwickelnden durch KI wandeln wird. Dennoch wurde betont, dass trotz dieser beeindruckenden Fortschritte menschliche Kompetenzen wie kritisches Denken, Kreativität und tiefgreifendes Problemverständnis weiterhin unerlässlich bleiben. Fähigkeiten wie das Konzipieren, Beschreiben und Überprüfen von Lösungen werden an Bedeutung gewinnen. Diese Verschiebung der Aufgabenschwerpunkte spiegelt die zunehmende Integration von KI-Technologien in den Entwicklungsprozess wider.
Dass das natürlich und vor allem die Berufsaussichten der Informatikstudierenden betrifft und neue Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen mit sich bringt, ließ unser Xperte nicht außen vor. Für Berufseinsteigende bedeutet die rasante Entwicklung der KI, dass sie sich auf eine neue Arbeitsumgebung vorbereiten müssen, in der interdisziplinäres Wissen und die Fähigkeit, komplexe Systeme zu verstehen und zu gestalten, immer wichtiger werden. Danny Hucke appellierte daher an die Studierenden, sich die Fähigkeit, mit KI-Systemen zu interagieren und diese effektiv zu adaptieren, als Schlüsselkompetenz anzueignen. Konkrete Empfehlungen und Tipps für die Studierenden kamen hierbei nicht zu kurz.
Inwiefern Unternehmen wie wir als IT Sonix die Chancen der KI-Revolution aktiv nutzen, war ebenfalls Thema der Vorlesung. Dies beinhaltet das Schaffen von Kapazitäten für KI-Themen, das Verfolgen von Trends und Ausprobieren neuer Technologien, sowie die kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeitenden und Anpassung der Prozesse. KI sollte dabei als Multiplikator für die vorhandene Wissensbasis gesehen werden und nicht als Jobkiller.
Die Vorlesung mündete in eine lebhafte Diskussionsrunde, die das große Interesse der Studierenden widerspiegelte. Zahlreiche Fragen wurden an unseren Xperten gerichtet, die von der Integration von KI in die Unternehmenskultur über Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zu persönlichen Erfahrungen mit KI reichten. Besonders interessiert zeigten sich die Studierenden daran, wie sich Danny Hucke über die neuesten KI-Fortschritte auf dem Laufenden hält. Ein spannender Aspekt der Diskussion war der persönliche Umgang mit dem rasanten technologischen Fortschritt. Auf Nachfrage der Studierenden wurde offen über den Balanceakt zwischen dem Streben, stets auf dem neuesten Stand zu bleiben, und der Vermeidung von Überforderung gesprochen. Diese ehrliche Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Branche fand großen Anklang bei den Studierenden.
Während der Fragerunde merkte ein Studierender an, dass unser Xperte in Bezug auf das Thema KI „sehr gehypt" wirke. Diese Beobachtung nahm Danny Hucke positiv auf und nutzte sie, um seine Begeisterung für die Möglichkeiten von KI in der Softwareentwicklung zu unterstreichen. Gleichzeitig betonte er die Wichtigkeit eines ausgewogenen und kritischen Blicks auf neue Technologien.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde die Gelegenheit genutzt, um für eine offene Werkstudierendenenstelle im Bereich AI Engineering zu werben. Die angeregte Diskussion und das große Interesse der Studierenden zeigten deutlich, dass die Verknüpfung von akademischer Ausbildung und praktischer Erfahrung auf fruchtbaren Boden fällt. An dieser Stelle möchten wir uns auch bei den Studierenden sowie Prof. Dr. Norbert Siegmund für die erfolgreiche Kooperation bedanken.
Die Gastvorlesung reiht sich ein in eine Vielzahl von Aktivitäten, mit denen IT Sonix den Wissensaustausch zwischen Industrie und Hochschulen fördert. Dazu gehören u. a. die Organisation des WUD Leipzig, die Betreuung wissenschaftlicher Arbeiten sowie unser Mastermodul „Agile Entwicklung von Anwendungssystemen“ an der MLU Halle-Wittenberg.
Wir freuen uns darauf, auch in Zukunft unser Fachwissen mit der akademischen Welt zu teilen und somit gemeinsam mit der nächsten Generation von IT-Fachkräften die Zukunft der Softwareentwicklung zu gestalten.